Partnerschaft
mit den Menschen in St. Florent sur Cher erleben die Neu Anspacher ARS-Schüler Freundschaft und Partnerschaft auf eigene Initiative nochmals neu.
Erfahrenes wird vertieft und Neues hinzugelernt. Die Langenscheids sind schon ganz zerfleddert und die Tasten auf dem Genie-Computer total abgenutzt...
Kleines Tagebuch
Endlich sind die Tickets da! Die Bahnfahrt geht von Frankfurt über Forbach nach Paris Est, dann mit der Metro nach Paris Austerlitz und von da aus nach Bourges, und, ohne daß es ausgedruckt war, tatsächlich im selben Zug bis St. Florent. Wer hätte gedacht, dass man zum Bestellen der richtigen Fahrkarten länger braucht, als für die Fahrt selbst.
Im Eisenbahnwagon, dessen Baujahr wesentlich weiter zurückliegt, als
das der Insassen, dem einzigen mit Kunstlederpolstern (ziemlich gebraucht)
- sind wir bis auf die kurze Strecke mit den Fussball-Fans, die nach Kaiserslautern
wollen, fast ganz alleine. Eine einzige Familie hält unserer Lebendigkeit
stand. Konzentrationsübung Kartenspiel - die eine posiert für den
Fotografen, die andere ist irgendwo, nur nicht bei der Sache. Noch zwei weitere
erwecken den Eindruck, tatsächlich Karten zu spielen. Franziska, die
Fünfte im Bunde sitzt ausserhalb des Bildwinkels und ist die einzig ruhig-gelassene...
Das Bild zeigt, zumindest nach französischem Bahntarif, vier erwachsene
Personen.
In
Metz bleibt der Zug stehen. Die Lok direkt vor unserem Wagen wird abgehängt
und verschwindet. Wir haben freie Sicht auf die Geleise und den Bahnhof. Kurze
Panik beim Blick nach hinten: Auch die andere Seite ist offen und kein Wagen
mehr dahinter! Wir stehen mit unserem Museumswagon allein und abgehängt
im Bahnhof Metz!?!? - Nein - nochmal genau hingeguckt: Nicht in die spiegelnden
Scheiben rein sondern richtig durch dieMitte gesehen erscheint der nächste,
natürlich noch angehängte Wagen. Dann heisst es: Wegen Waldbrand
auf der Strecke nach Paris müssen wir einen Umweg fahren und haben darum
zweieinhalb Stunden Verspätung! Das bedeutet: Wir bekommen unseren Anschluss-Zug
nach Bourges nicht! Anja ruft Alison an und teilt die grande Misere mit. Sofort
setzt sich in St. Florent eine Rettungsmaschinerie in Gang. Mme Guigon organisiert
in Pais verschiedene Rettungs- und Übernachtungs Maßnahmen. Weil
kein Zug mehr nach Bourges fährt in dieser Nacht, sollen wir in einem
abgestellten Wagon schlafen. Spannend aber nicht nötig, weil der Lokführer
unseres Umweg-Zuges alles gibt und aus zwei einhalb Strunden Verspätung
nur noch eine Stunde macht. Wir kriegen trotz einer verpassten Metro unseren
planmäßigen Zug. Und siehe da, obwohl auf der Fahrkarte nur bis
Bourges gültig, steigen wir um halb Zehn Uhr abends in St. Florent aus.
Alle sind da, um uns abzuholen. Großes Hallo und entsprechende Umarmungen.
Riesengroßes
Willkommen-Buffet. Alle Kids, die in der Rue Fasanderie wohnen, essen bei
Annmarie Guigon. Die einen mit mehr, die anderen mit weniger Appetit. Nachdem
sich alle einig sind, daß täglich ab 23.00 Uhr Feierabend sein
soll, werden die Pläne für den nächsten Tag gemacht. Das Wichtigste
ist das Zusammensein z.B. im Park hinter dem Schloss.
Von
links nach rechts: Die Gäste Felix, Tobias und Daniela mit ihren Gastgeberinnen:
Marie und Marine.
Marine und Tobias üben Partnerschaft. Mit Sprache und auch sonst so.
Da wo die Wörterbücher nicht liegen, sitzen immer die Leute, welche
besser Fremdsprache sprechen...
Während
die einen beim shoppen dem Konsum frönen, reicht für die anderen
die Luft und die Liebe. Mit ein paar Cola im Rucksack und noch dazu eine Parkbank
im Schatten ist alles perfekt.
Blick
auf das Ufer des Flüsschens "Cher". Mit dem restlichen Wasser
kühlt sie dennoch die Luft am Rande des Parks. Täglich wird geangelt
- mit mehr oder weniger Erfolg.
Die
täglichen und teilweise eher nächtlichen Ausflüge in den Park
festigen die Beziehungen. Aus Bekannten werden Freunde aus Freunden werden
Geliebte - und wer weis, vielleicht mal echte Partner? Jedenfalls wird früh
geübt, was in Zukunft wichtig werden wird. Dazu gehört selbstverständlich
auch die Einhaltung der vereinbarten Zeiten für Essen, Feierabend und
Bettruhe. Das klappt in der Regel gut und die Kids sammeln so die Punkte für
einen weiteren Besuch in St. Florent.
Alle
zusammen zur Feier von Alison´s Geburtstag.Hier wird erst einmal reingefeiert,
kurz geschlafen und dann rausgefeiert. Probieren, was so geht. Jeder und jede
auf seine / ihre Weise.
Von links nach rechts: Alison Thomazic, Anais, Franziska Hörbe, Felix Geisler
(sitzend), Anja Knopf, Marie Taze, Tobias Mehner, Marine Bernard, Daniela
Fondacaro.
Die
Abschluss Fete mit Grillwürstchen und zusammen mit den Erwachsenen. Sofort
als der Hunger gestillt und sogar einige Teller zusammengestellt und in die
Küche getragen waren, ging es wieder in den Park hinter dem Rathaus.
Gemischte
Gefühle: Zum Abschied gehören Tränen. Der schwerste Tag der
Woche. Die schwersten Minuten der Woche. Aber die Hoffnung auf ein Wiedersehen
sollte ein wenig trösten. Besonders trostreich ist für Tobias der
Umstand, dass Marine mit uns zurück fährt und noch eine Woche im
Taunus bleiben kann. So muss er erst eine Woche später winken.
Der letzte Blick aus dem
Fenster des abfahrenden Zuges. Nach anfangs großem Schmerz bald Wechsel
zu gewohntem Scherz. Erfüllt von einer intensiven Ferienwoche auf dem
Weg nach Paris.
Viel
zu früh losgefahren und darum in Paris-Est stundenlang warten - na ja,
besser als hektisch versuchen, den Zug zu bekommen oder gar verpassen.
Erfüllt von unseren Eindrücken, neu Erfahrenem und Hinzugelernten verbringen wir die letzten Ferientage mit der Vorfreude auf ein Wiedersehen mit den Familien in St. Florent. Wir bedanken uns noch einmal auf diesem Wege bei Anne-Marie, Isabell, Herve, bei Familie Tomazic, bei Marie Landrichter und Pierre und allen, die mit uns waren - im Geiste oder mit Rat und Tat....
Andreas Mehner
email Kontakt: Obergasse 21a, 61449 Steinbach Taunus, Tel.: 06171 85424 Fax: 06171 9879225)
Nochmal nach
St. Florent sur Cher!
Unsere Woche vom
Samstag, den 16.08.
bis Samstag, den 23.08.2003